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Nationalbibliothek

Mit rund 8 Mio. Büchern und Objekten ist die Österreichische Nationalbibliothek (ÖNB) die größte Bibliothek Österreichs. Sie ist in der Hofburg in Wien untergebracht. Neben über 3,6 Mio. Büchern verfügt sie über eine Reihe international bedeutender Sondersammlungen:

  • Papyrussammlung (UNESCO Weltdokumentenerbe, 180.000 Objekte)
  • Sammlung von Handschriften und alten Drucken ("Handschriften-, Autografen- und Nachlass-Sammlung" und "Sammlung von Inkunabeln, alten und wertvollen Drucken")
  • Bildarchiv und Grafiksammlung (größte Bilddokumentationsstelle Österreichs mit einem Bestand von rund 2 Mio. Objekten unterschiedlichster historischer Mediengattungen)
  • Kartensammlung und Globenmuseum (290.000 Kartenblätter, 45.000 geografisch-topografische Ansichten, 800.000 Bildpostkarten, 650 Globen, 81.000 Bände Fachliteratur und Atlanten u.a.)
  • Musiksammlung (größtes Musikarchiv Österreichs, wertvolle musikalische Originalhandschriften, moderne wissenschaftliche Gebrauchsbibliothek)
  • Sammlung für Plansprachen (Bibliothek des 1927 gegründeten Esperantomuseums)
  • Literaturarchiv (Literarische Vor- und Nachlässe österreichischer Autorinnen und Autoren ab dem 20. Jahrhundert, insbesondere ab 1945)

Die Österreichische Nationalbibliothek ging aus der Hofbibliothek der Habsburger hervor, ihre Anfänge reichen zurück ins Mittelalter zu Herzog Albrecht III. (1350-1395), Kaiser Friedrich III. (1415–1493) und dessen Sohn Maximilian I. (1454–1519).

Das älteste nachweisbare Buch stammt aus dem Jahre 1368, das so genannte "Evangeliar des Johannes von Troppau" – eine mittelalterliche Prachthandschrift, die für Herzog Albrecht III. angefertigt wurde. Kaiser Friedrich III. brachte wertvolle Bände in seine Residenz nach Wiener Neustadt, darunter die Prager Wenzelsbibel und ein Exemplar der Goldenen Bulle, des Reichsgrundgesetzes über die Wahl der römisch-deutschen Könige.

Maximilian I., selbst Verfasser einiger Bücher, vermehrt die Bibliothek nicht zuletzt durch seine Heiraten. Maria von Burgund bringt bedeutende Werke der burgundischen und der nordfranzösischen Buchkunst in habsburgischen Besitz (Stundenbuch der Maria von Burgund, Chroniken von Jerusalem, Statutenbuch des Ordens vom Goldenen Vlies), Bianca Maria Sforza Schätze der italienischen Buchmalerei.

Wertvolle Bücher befinden sich grundsätzlich in der näheren Umgebung des Herrschers, während die Bestände in der Wiener Burg wissenschaftlichen Charakter haben und im 16. Jhd. durch Gelehrtenbibliotheken vermehrt werden. 1575 wird der holländische Gelehrte Hugo Blotius (1534–1608) zum ersten offiziellen Bibliothekar der kaiserlichen Bibliothek bestellt, die bereits an die 9000 Bände umfasst.

Die politische Funktion der Hofbibliothek wird durch das kaiserliche Patent Ferdinands II. vom 26. August 1624 unterstrichen, in welchem die Ablieferung von Pflichtexemplaren verfügt wird, die auf den Frankfurter Frühjahrs- und Herbstmessen angeboten werden. Die bedeutendsten Zuwächse erfolgen weiterhin durch Ankauf, teils von ganzen Bibliotheken.

Kaiser Karl VI. (1685–1740), lässt 1723–1725 eine repräsentative Bibliothek nach den Plänen von Johann Bernhard Fischer von Erlach errichten. Der mit Fresken ausgestattete „Prunksaal“ beherbergt bis ins 19. Jh. sämtliche Handschriften, Inkunabeln und Druckschriften der Bibliothek, darunter auch die Bibliothek des Prinzen Eugen von Savoyen, zusammen an die 200.000 Bände.

Mit dem Aufschwung der Universitäten im 19. Jh. gewinnt der wissenschaftliche Wert der Hofbibliothek an Bedeutung gegenüber ihrem repräsentativen Charakter. 1906 wird der Augustiner Lesesaal eröffnet, wo heute noch die Handschriften und alten Drucke gelesen werden können. 1920 ist die kaiserliche Hofbibliothek Geschichte und lebt in der Nationalbibliothek, ab 1945 Österreichische Nationalbibliothek, fort.

 

Quellen:
http://www.onb.ac.at/about/geschichte.htm
http://www.onb.ac.at/bibliothek.htm
http://de.wikipedia.org/wiki/Österreichische_Nationalbibliothek

Bildquelle:
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Wien_Nationalbibliothek.jpg

 

 

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