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Online Datenbanken

1. Internationale Datenbanken

2. Nationale Datenbanken

3. Selbständige Sammlungen

4. Inkunabel-Datenbanken

 


1. Internationale Datenbanken

Hill Museum & Manuscript Library [www.hmml.org]

Hill Museum & Manuscript Library (HMML) ist eine Non-profit-Organisation an der St. John’s University in Collegeville, Minnesota, die sich die fotografische Konservierung (Mikrofilm, digital) wertvoller Handschriften aus Klöstern und Bibliotheken weltweit zur Aufgabe gemacht hat. Die Institution wurde 1965 gegründet und besitzt ein Archiv von derzeit mehr als 125.000 kompletten Handschriften, über 40 Mio. Seiten, in Mikrofilm (bis 2003) oder digitalem Format. HMML begann mit Handschriftensammlungen aus Europa und setzte weitere Schwerpunkte in Äthiopien, Indien und arabischen Ländern. Ein besonderes Anliegen von HMML ist es, gefährdete oder schwer zugängliche Handschriften digital zu erfassen und so Wissenschaftlern weltweit zugänglich zu machen. Die Handschriftenbestände sind im Online-Katalog OLIVER verzeichnet. Darüber hinaus hat HMML eine Reihe weiterer digitaler Archive, darunter Zeitungen, Fotografien, moderne Kunst u.a. aufgebaut, die über die Online-Datenbank „Vivarium“ erreichbar sind.

Europeana [www.europeana.eu]

Europeana ist eine virtuelle Bibliothek, die einer breiten Öffentlichkeit das wissenschaftliche und kulturelle Erbe Europas von der Vor- und Frühgeschichte bis in die Gegenwart in Form von Bild-, Text-, Ton- und Video-Dateien zugänglich machen soll. Das Projekt wurde 2005 ins Leben gerufen, zahlreiche europäische Institutionen beteiligen sich daran, Förderung kommt aus dem EContentplus Programm der EU. 2010 waren bereits 10 Millionen digitaler Objekte erschlossen. Die Erfassung auf Basis eines gemeinsamen Metadaten-Standards – Europeana Semantic Elements Standard – ermöglicht die Integration von verschiedenen Typen digitalen Inhalts. Die digitalisierten Objekte werden nicht zentral gespeichert, sondern verbleiben bei der jeweiligen Herkunftsinstitution. Europeana sammelt lediglich die Kontextinformationen (Metadaten) einschließlich kleiner Bilder und bietet Links zu den originalen Objekten. Die Nutzung des Materials für wissenschaftliche oder Bildungszwecke ist frei.

Manuscriptorium [www.manuscriptorium.com]

Die „europäische digitale bibliothek der Handschriften“ bietet mit dem Manuscriptorium-Portal Zugang zu Informationen und digitalen Kopien von Handschriften, Inkunabeln, Frühdrucken, Urkunden etc. Das von der EU geförderte Projekt wird von der tschechischen Nationalbibliothek geleitet, zahlreiche europäische und auch außereuropäische Bibliotheken, universitäre Einrichtungen etc. beteiligen sich daran. BenutzerInnen können aus den gesuchten Dokumenten eigene virtuelle Sammlungen anlegen.


2. Nationale Datenbanken

e-codices. Virtuelle Handschriftenbibliothek der Schweiz [www.e-codices.ch]

Das Projekt e-codices verfolgt das Ziel, alle mittelalterlichen und eine Auswahl von frühneuzeitlichen Handschriften der Schweiz durch eine Online-Bibliothek zu erschließen. Die Bibliothek beinhaltet mit Stand Ende 2012 über 960 Handschriften aus mehr als 40 Bibliotheken und wird laufend erweitert. e-codices bietet digitalisierte Reproduktionen und dazu wissenschaftliche Beschreibungen der erfassten Handschriften. Die Website informiert übersichtlich und in mehreren Sprachen über laufende sowie abgeschlossene Projekte, konservatorische Richtlinien und andere technische Spezifikationen der Erfassung, verwendete Software, wissenschaftliche Mitarbeiter, Kooperationspartner und Herkunftsbibliotheken der digitalisierten Handschriften. Bilder und Metadaten sind im Allgemeinen für nichtkommerzielle Zwecke frei nutzbar. Das Projekt wird von der Universität Freiburg Schweiz geleitet.

Digitalisierte Nachlässe [http://de.wikisource.org/wiki/Digitalisierte_Nachlässe]

Dieses Webportal versammelt Nachweise zu teilweise oder vollständig digitalisierten Nachlässen aus dem deutschsprachigen Raum, die – überwiegend – frei im Internet verfügbar sind. Neben knapp 50 Nachlässen nach Personen werden über 20 Portale und digitalisierte Autographensammlungen angeführt. Einzelne Autographen werden nicht nachgewiesen.

Zentrales Verzeichnis digitalisierter Drucke – ZVDD [www.zvdd.de]

Das von der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen geleitete ZVDD-Portal bietet Zugang zu in Deutschland digitalisierten Druckwerken ab dem 15. Jahrhundert bis heute. Die Recherche kann nach Titeln, Autoren, Drucken, Druckorten oder Erscheinungszeiten erfolgen bzw. auch nach Aufsatztiteln etc. Der Index umfasst mit Stand Ende Januar 2013 über 995.000 Titel.

Münchener Digitalisierungszentrum – MDZ [www.digitale-sammlungen.de]

Das MDZ ist die zentrale Produktionseinheit (Erfassung, Erschließung und Publikation) der Bayerischen Staatsbibliothek für Digitalisate. Eines seiner zahlreichen Projekte ist die Digitalisierung der Münchner Corvinen (Handschriften im UNESCO-Weltdokumentenerbe). Zu einzelnen Autoren aus dem deutschsprachigen Raum bietet das Projekt www.deutsche-biographie.de schnelle Informationen für die erste Orientierung. Als derzeit größtes Projekt des MDZ gilt das Projekt www.vd16.de (siehe unten). Viele deutsch- und lateinsprachige Handschriften aus dem Mittelalter wurden bereits digitalisiert und stehen der Forschung zur Verfügung. Die Suchfunktion bietet viele Möglichkeiten.

VD 16/ VD 17 [www.vd16.de] [www.vd17.de]

In den beiden Verzeichnissen werden die im deutschen Sprachraum erschienenen Drucke des 16. und 17. Jahrhunderts (kurz VD 16 und VD 17) dargestellt – eine Art retrospektive Nationalbibliographie für den Zeitraum von 1501 bis 1700. Es werden alle deutschsprachigen Titel und, unabhängig von ihrer Sprache, alle im historisch deutschen Sprachgebiet gedruckten Werke berücksichtigt. Einblattdrucke, Karten und Musica practica sind allerdings nicht erfasst. Die Datenbank wird laufend erweitert und umfasst derzeit ca. 270.000 Titel.

Manuscripta Mediaevalia [www.manuscripta-mediaevalia.de]

Das Webportal Manuscripta Mediaevalia ermöglicht den ortsunabhängigen und kostenfreien Zugang zu den Ergebnissen der Handschriftenkatalogisierung im deutschen Sprachraum. Träger von Manuscripta Mediaevalia sind die Staatsbibliothek zu Berlin, das Deutsche Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg und die Bayerische Staatsbibliothek München. Es sind bereits mehr als 75.000 Dokumente zu abendländischen Handschriften verfügbar. Bestandsübersichten, sortiert nach Bibliotheken und deren Standorten, bieten Orientierung über die Bestände mittelalterlicher Handschriften. Die Navigation durch das Register der ikonographischen Themen bietet einen übersichtlichen, hierarchisch strukturierten Zugang zu den Darstellungen in 2.500 illuminierten Handschriften.

BnF Archivs et manuscrits [archivesetmanuscrits.bnf.fr/pages/index.html]

Die Sammlungen der „Bibliothèque nationale de France“ (BnF – Nationalbibliothek Frankreichs) umfassen 14. Mio. Bücher und Druckschriften, aber auch Manuskripte, Stiche, Fotografien, Karten und Pläne, Partituren, Münzen, Medaillen, Tondokumente, Videos, Multimedia, Dekorationen, Kostüme etc. Alle geistigen, künstlerischen und wissenschaftlichen Fachrichtungen sind in dieser Universalbibliothek vertreten. Etwa 150.000 Dokumente erweitern jährlich den Fundus durch Pflichtexemplare, Kauf oder Schenkungen. Die meisten Dokumente der Bibliothek sind im Generalkatalog der BnF beschrieben. Der zweite große Katalog „Archivs et manuscrits“ umfasst die Bestände der Handschriftenabteilung, der Theatersammlung und der Bibliothèque de l’Arsenal, einem der vier Hauptstandorte der BnF. Über die digitale Bibliothek „Gallica“ [http://gallica.bnf.fr/] sind heute über eineinhalb Millionen Dokumente abrufbar.

IRHT Medium: gestion des reproductions des manuscrits [medium.irht.cnrs.fr]

Das “Institut de recherche et d’histoire des textes” (IRHT – Institut für Textforschung und Textgeschichte) am CNRS (Französisches Nationalzentrum für Wissenschaftliche Forschung) befasst sich mit mittelalterlichen Handschriften und der Textüberlieferung von der Antike bis in die Renaissance. Die Datenbank IRHT Medium bietet Zugang zu den Handschriften-Digitalisaten des IRHT.


3. Selbständige Sammlungen

Digital Scriptorium [bancroft.berkeley.edu/digitalscriptorium]

Bilddatenbank mittelalterlicher und Renaissance-Handschriften, die die Bestände mehrerer Bibliotheken und Universitäten in einem internationalen Tool zusammenführt und somit den Zugriff für Lehre und Forschung ermöglicht. Wird von der University of California Berkeley Library betreut.

Lexicon Abbreviaturarum [inkunabeln.ub.uni-koeln.de/vdibProduction/handapparat/nachs_w/cappelli/cappelli.html]

Digitalisierte Version des von Adriano Cappelli, dem Archivar und Paläographen des Königlichen Staatsarchivs Parma verfassten Werks (2. Auflage, 1928). Es beinhaltet eine alphabetisch geordnete Übersicht von etwa 14.000 lateinischen und italienischen Abkürzungen aus dem Schriftgut des Mittelalters und ihren Auflösungen und stellt somit ein wichtiges Hilfsmittel für lateinischen Paläographie dar.

Universität Heidelberg [www.ub.uni-heidelberg.de/helios/digi/handschriften.html]

Die Universitätsbibliothek Heidelberg verwahrt in ihren Tresoren drei überaus bedeutende Handschriftenfonds, darunter mit den Codices Palatini Germanici die älteste, über Jahrhunderte gewachsene größere Sammlung deutscher Manuskripte, die sich geschlossen erhalten hat. Ihre mittelalterlichen Teile machen sie zum viertgrößten Bestand dieser Art nach den Sammlungen in Berlin, München und Wien. Die drei Fonds umfassen zusammen ca. 5.500 Einheiten. 893 Handschriften des 9.-17. Jahrhunderts, davon 848 deutschsprachige, 29 griechische und 16 lateinische stammen aus der sogenannten Bibliotheca Palatina, der ehemaligen Pfälzischen Landbibliothek, deren Ursprünge bis zum Ende des 14. Jahrhunderts und in das frühe 15. Jahrhundert zurückreichen.

Bibliotheca Palatina (Heidelberg) [www.ub.uni-heidelberg.de/helios/digi/palatina.html]

Die Heidelberger Bibliotheca Palatina, eine der wertvollsten Sammlungen deutschsprachiger Handschriften des Mittelalters und der Frühen Neuzeit, ist komplett online verfügbar. Die Sammlung umfasst 848 Codices mit insgesamt ca. 270.000 Seiten und ca. 7.000 überwiegend bisher nicht erschlossene Miniaturen. In ihr waren verschiedene, anfangs eigenständige Institutionen aufgegangen: die im Umfeld der 1386 gegründeten Universität entstandenen Bibliotheken der Artistenfakultät und der drei höheren Fakultäten, die Stiftsbibliothek in der Heiliggeistkirche sowie die privaten Büchersammlungen der Kurfürsten von der Pfalz auf dem Heidelberger Schloss. Die Bibliotheca Palatina galt zu ihrer Blütezeit, Anfang des 17. Jahrhunderts, als größte und bedeutendste deutsche Bibliothek.

Codices Electronici Ecclesiae Coloniensis (CEEC) [www.ceec.uni-koeln.de]

Im Rahmen des Projektes CEEC werden die mittelalterlichen Kodizes der Erzbischöflichen Diözesan- und Dombibliothek Köln (DDB) digitalisiert. Die DDB ist weltweit die erste Bibliothek, die ihre mittelalterlichen Handschriftenbestände komplett digitalisieren lässt und als "Digitale Bibliothek" der Öffentlichkeit zugänglich macht. Insgesamt werden 394 Codices nachgewiesen. Die Suchfunktion bietet viele möglichkeiten.

Goethe Universität Frankfurt [sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/msma]

Die Handschriftenabteilung der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg verwahrt über 600 abendländische mittelalterliche Handschriften. Hier befindet sich der deutsche und lateinische Handschriftenbestand der alten Frankfurter Stadtbibliothek, wobei einige wenige Stücke sogar aus den Gründungsbeständen der Rats- und Barfüßerbibliothek (1484; 1529) erhalten sind. Rund zwei Drittel der mittelalterlichen Handschriften gelangten zu Beginn des 19. Jahrhunderts aus den durch die Säkularisation aufgelösten Frankfurter Stifts- und Klosterbibliotheken (Bartholomaeusstift, Leonhardstift, Karmeliterkloster, Dominikanerkloster) in die Stadtbibliothek. Bis in die 1930er Jahre hinein waren dann noch weitere Neuerwerbungen durch Legate, Schenkungen und Ankäufe zu verzeichnen. Die Online-Ausgaben der mittelalterlichen Handschriften in dieser Sammlung unterliegen keinen bekannten urheberrechtlichen Beschränkungen.

Zentralkatalog Frankreich [ciham.ish-lyon.cnrs.fr/paleographie]

Mittelalterliche Paläographie umfasst neben dem Lesenkönnen alter Handschriften auch die Geschichte der Schreibkunst, die Analyse von Form und Kontext von Schriftstücken, also materielle, historische, soziale u.a. Aspekte. Dieses Interaktive Album, das aus einer Sammlung von Transkriptionsübungen besteht, ist daher kein Ersatz für eine professionelle Aneignung paläografischer Kenntnisse; es soll vielmehr Studierenden wie auch Amateuren die Möglichkeit zur praktischen Übung, d.h. zum Lesen handschriftlicher Texte bieten. Das „Album interactif“ wird von der Universität Lyon, Interdisziplinäre Abteilung Geschichte, Archäologie und Literatur der christlichen und muslimischen Welt des Mittelalters, angeboten.

In Principio [HAN.onb.ac.at:80/han/InPrincipio]

Lateinsprachiger Handschriftenkatalog (mit Textanfängen von Handschriften) von den Anfängen bis etwa 1500, mit ca. 1 Million Einträgen, Benützung kostenpflichtig. Umfasst Dokumente aus folgenden Beständen:

• Institut de Recherche et d’Histoire des Textes (Paris)

• Hill Monastic Manuscript Library (Collegeville, MN)

• Bibliothèque National de France, Departement des Manuscrits (Catalogue latin)

Manuscripta Mediaevalia [www.manuscripta-mediaevalia.de]

Es ist eine Webseite und beinhaltet die Kopien der herausgegebenen Handschriftenkataloge der österreichischen,deutschen und schweizer Bibliotheken, somit ist es auf die mittelalterlichen Handschriften der deutschen Sprachraums spezialisiert. Es bietet einen kostenfreien Zugang, weiterhin wissenschaftliche Beschreibungen und digitaler Bilder der Handschriften. Somit werden mehr als 75.000 Dokumente zu mittelalterlichen Handschriften verfügbar nach denen man suchen kann.


4. Inkunabel-Datenbanken

GW – Gesamtkatalog der Wiegendrucke [www.gesamtkatalogderwiegendrucke.de]

Das Projekt wird von der Staatsbibliothek zu Berlin geleitet und verfolgt das Ziel, einen Weltkatalog der Inkunabeln zu erstellen. Es ist alphabetisch nach Autoren bzw. bei anonymen Schriften nach Sachtiteln geordnet. Die Einträge bestehen aus der bibliografischen Notiz (Autor, Titel etc.), der Kollation (Information über Umfang, Signaturen etc.), der textlichen Beschreibung (Wiedergabe von Anfang und Schluss des Textes) und zuletzt dem Quellen- und Exemplarnachweis. Der Katalog besteht bisher aus elf Bänden und ist auch als Online-Datenbank verfügbar.

ISTC – Incunabula Short Title Catalogue [www.bl.uk/catalogues/istc/index.html]

Von der British Library geleitetes Projekt, das die weltweit erhaltenen Inkunabeldrucke vor dem 15. Jahrhundert sammelt und mit Kurzbeschreibungen versieht. Es ist frei zugänglich, digitale Reproduktionen von Inkunabeln können im Internet angeschaut werden. Es enthält fast 30.000 Wiegendrucke (davon auch einige aus dem 16. Jahrhundert).

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